Aronstabgewächse

Aronstabgewächse

Die Aronstabgewächse (Araceae) sind eine Pflanzenfamilie innerhalb der Einkeimblättrigen Pflanzen (Monokotyledonen). Zur Familie gehören etwa 115 Gattungen mit zirka 4025 Arten. Ihr Vorkommen umfasst fast die ganze Erde, die meisten Arten kommen jedoch in den Tropen vor. Traditionell wurden sie innerhalb der Einkeimblättrigen in eine eigene Ordnung Arales gestellt, sie sind aber nach molekularbiologischen Erkenntnissen nahe mit den Froschlöffelartigen (Alismatales) verwandt. Sie werden deshalb auch zu diesen gestellt.

In Mitteleuropa verbreitet

In Mitteleuropa kommen nur die Gattungen Aronstab (Arum), Drachenwurz (Calla), Zwergwasserlinsen (Wolffia), Teichlinsen (Spirodela) und Wasserlinsen (Lemna) natürlich vor; die Dreizählige Pinellie (Pinellia ternata) ist aus Botanischen Gärten verwildert.

Nutzpflanzen

Weitere bekannte Gattungen der Aronstabgewächse sind das Fensterblatt (Monstera), der Baumfreund (Philodendron) und die Dieffenbachien (Dieffenbachia),Purpurtute Syngonium podophyllum, Einblatt (Spathiphyllum), die beliebte Zimmerpflanzen mit dekorativen Blättern sind.

Eine Reihe von Aronstabgewächsen spielt im Zierpflanzenbau und in der Floristik eine große Rolle, Beispiele sind Flamingoblumen (Anthurium) und Kalla (Zantedeschia). Auch in der Aquaristik wird eine Reihe von Aronstabgewächse verwendet. Beispiele dafür ist das Zwergspeerblatt (Anubias barteri var. nana) und eine Reihe von Wasserkelcharten (Cryptocoryne).

Eine wichtige Nutzpflanze ist der Taro (Colocasia esculenta), dessen stärkehaltige Knollen genutzt werden.

Beschreibung

Bei den Lemnoideae weichen die Merkmale oft stark von den übrigen Araceae ab.

Illustration von Ulearum sagittatum.

Erscheinungsbild und Blätter

Die Arten der Aronstabgewächse sind immergrüne oder saisongrüne, meist ausdauernde krautige Pflanzen, und können von winzig klein (Lemnoideae) bis meterhoch sein. Zahlreiche Arten sind Epiphyten oder Kletterpflanzen, viele Arten sind Geophyten; die Lemnoideae sind auf oder unter der Wasseroberfläche schwimmende Pflanzen. Einigen Arten der Lemnoideae fehlen Wurzeln. Viele Arten bilden als unterirdische Überdauerungsorgane Rhizome oder Knollen. Manchmal werden Bulbillen, beispielsweise an den Blättern zur vegetativen Vermehrung gebildet. Viele Arten bilden oberirdische, oft grüne Stängel. Oft stehen unter jedem Laubblatt Prophylle und/oder Cataphylle.

Die wechselständig nur grundständig oder am Stängel verteilt angeordneten Laubblätter besitzen bei den meisten Arten einen Blattstiel mit einer Blattscheide an der Basis. Die sehr unterschiedlich geformten Blattspreiten können ungeteilt oder auf unterschiedliche Weise geteilt sein. Oft ist die Spreitenbasis herz- oder pfeilförmig; manchmal ist das Blatt schildförmig (peltat).

Blütenstände und Blüten

Unterhalb der Blütenstände stehen häutige Prophylle und/oder Cataphylle. Oft ist ein blattloser Blütenstandsschaft vorhanden. Die meisten Araceae besitzen einen für diese Familie typischen Blütenstand mit einem unverzweigten Kolben, Spadix genannt, der meist viele Blüten enthält und einem einzelnen Hochblatt, Spatha genannt, das den Kolben mehr oder weniger stark umhüllt. Die Spatha besitzt meist eine röhrenförmige Basis, deren Ränder verwachsen sein können und eine haltbare bis mehr oder weniger schnell vergängliche Hochblattspreite. Die Blüten sind häufig klein und unscheinbar. Die Blüten sind bei ursprünglichen Taxa zwittrig. Oft sind die Blüten eingeschlechtig, zuweilen sind dann die Blütenteile stark reduziert. Wenn die Blüten eingeschlechtig sind dann können die Arten einhäusig (monözisch) oder zweihäusig (diözisch) getrenntgeschlechtig sein. Bei einhäusig getrenntgeschlechtigen Arten befinden sich am Spadix an der Basis ein steriler Abschnitt, im unteren Bereich die weiblichen Blüten und im oberen Bereich die männlichen; manchmal kommen auch sterile Blüten vor.

In zwittrigen Blüten sind sechs, vier oder kein Blütenhüllblätter, meist vier bis sechs, selten bis zu 22 Staubblätter und ein Fruchtknoten vorhanden. Ihre Staubfäden sind frei und ihre Staubbeutel besitzen zwei Theken. Drei Fruchtblätter sind zu einem meist dreikammerigen oder manchmal einkammerigen Fruchtknoten verwachsen. Eingeschlechtige Blüten fehlen fast immer Blütenhüllblätter, nur bei drei afrikanischen Gattungen, darunter Zamioculcas besitzen sie welche. Männliche Blüten besitzen meist zwei bis vier (ein bis sechs) freie Staubblätter oder zwei bis zwölf (selten bis zu 32) zu einem „Synandrium“ verwachsene Staubblätter, dabei sind kaum Staubfäden erkennbar, die Staubbeutel sind also fast sitzend. Die Staubbeutel öffenen sich an ihre Spitze mit Poren oder geraden bis hufeisenförmigen Schlitzen. Die weiblichen Blüten besitzen meist einen einkammerigen, manchmal drei- bis vierkammerigen Fruchtknoten und manchmal Staminodien. In jeder Fruchtknotenkammer sind ein bis viele Samenanlagen vorhanden. Die Pollenkörner besitzen bei den meisten Gattungen keine Aperturen und kein Sporopollenin; die Exine besitzt sehr unterschiedliche Musterungen.

Bei den Lemnoideae ist der Blütenstand (der nur selten zu finden ist) auf ein bis zwei Blüten reduziert und die eingeschlechtigen Blüten enthalten nur ein bis zwei Staubblätter oder nur ein Fruchtblatt mit ein bis sieben Samenanlagen.
Quelle: https://www.biologie-seite.de/Biologie/Aronstabgewächse

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